Joseph Dahlmann : Indische Fahrten, 1908

2 Bände (komplett)

Bd. 1: Von Peking nach Benares.
Bd. 2: Von Dehli nach Rom.

Freiburg im Breisgau, Herder Verlag, 1908.
Reihe : Illustrierte Bibliothek der Länder- und Völkerkunde

Sehr zahlreiche photographische Abbildungen sowie 2 farbige Faltkarten.

Zwei illustrierte, feste Ganzleinenbände jeweils mit dreiseitig marmoriertem Schnitt
und schönen Buntpapiervorsätzen.

Erhaltung : Trotz der eher ungewöhnlichen – auch olfaktorischen – Frische außen wie innen,
sind, v.a. in Bd. I, immer wieder Braunflecken zu vermerken
Die Abb. 4 zeigt zwei in etwa durchschnittlich betroffene Seiten. –
Die Exemplare, die ungelesen scheinen, wurden wohl in einem etwas arg dichten Bücherschrank aufbewahrt.

Über den Verfasser : „Nach Abschluß seiner theologischen Studien zu Ditton Hall (England) 1891 arbeitete D. einige Monate im British Museum, wo seine Erstlingsschrift entstand: Die Sprachkunde und die Missionen (1891, italienische Übersetzung 1892, spanische Übersetzung 1894). Anfänglich für die Sanskritprofessur am Jesuitenkolleg in Bombay ausersehen, später für die Schriftstellerlaufbahn bestimmt, studierte D. 1891-93 Orientalistik in Wien unter →Georg Bühler, dann (1893-1900) in Berlin, wo er auch den Doktorgrad erwarb. Aus dieser Berliner Studienzeit stammen die wertvollen indologischen Arbeiten, die seinen wissenschaftlichen Ruf begründeten. Vom Schriftstellerheim in Luxemburg, wohin er 1900 übergesiedelt war, trat D. im Sommer 1902 eine dreijährige Forschungsreise nach China, Japan und Indien an. Als erste Frucht entsprang diesen Fahrten das in Fachkreisen geschätzte Prachtwerk „Indische Fahrten“ (2 Bände, 1908, ²1927), in dem sich gründliche Forschung, großzügige Auffassung und glänzender Stil offenbaren. Eine weitere Frucht seiner Reise war die von ihm angeregte Auferstehung der ehemaligen Jesuitenmission in Japan und die Errichtung der katholischen Universität in Tokio, als deren Mitbegründer D. in gewissem Sinne gelten kann. Nur sein rheinischer Optimismus war es, der ihn bei den unsäglichen Schwierigkeiten, welche die Anstalt von ihren Anfängen an begleiteten, aufrecht erhielt (1908 Ankunft in Japan, 1913 Eröffnung der Schule, 1923 Zerstörung durch das große Erdbeben, 1924 Notbau, 1928 volle staatliche Anerkennung, 1930 Beginn des Neubaues). Zwar setzte D. seine schriftstellerischen Arbeiten noch fort (Thomaslegende, 1912; Japans älteste Beziehungen zum Westen, 1923), doch widmete er fortan seine Hauptkraft der Lehrtätigkeit an der neugegründeten katholischen Universität, wo er deutsche Literatur und indische Philosophie dozierte, und an der Kaiserlichen Universität zu Tokio, wo er 1914-24 deutsche Literatur und Griechisch lehrte.“ (Kratz SJ, Wilhelm, „Dahlmann, Joseph“ in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 481 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100834086.html#ndbcontent)

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