Pseudo-Paracelsus : Für Pestilentz (Pest). - Salzburg, Hans Baumann, 1554

Pseudo-Paracelsus :

Für Pestilentz : ain seer nützlicher unnd bewerter Tractat … auß Philippj Theophrastj Paracelsj Buch gezogen … ; darinn vil u. manicherlay Latwergen, Püllel, Wasser, Confect u. Pulver, samt anndernn Preservativen erfunnden werden ; damit sich d. Gesunden … bewaren mügen, auch wie d. Khrannckhen … soll geholffen werden … jnn 6 Thayl … verfertigt

(Hrsg. Aegidius Karl, Prior der Abtei St. Peter)

Salzburg, Hans Baumann, 1554

Quart : 19,5 × 14,5 cm.
Kollation : Kleiner Wappenholzschnitt auf dem Titel verso.
Kollation : 10 nn. Bl. („Vermanung Bruder Egidien Karl von Saltzburg …“), XXXXIII Bl., 1 Bl. (verso bedr.),
1 Bl. (Errata & Kolophon: „Gedruckht in der Ertzbischöflichen Statt Saltzburg / durch Hansen Baumann / von Rottenburg auf der Tauber im jar MDLIIII“)

Komplett : Seite für Seite auf Vollzähligkeit und Erhaltung geprüft.
Bibliographische Referenz : VD 16 P 643

Ganzlederband des 18. Jhs.
Buchdeckel rundum stärker berieben, mit kl. Wurmspuren; hinterer Deckel mit grüner Farbmarkierung.
Das sehr kräftige Papier durchwegs mal mehr mal weniger stark stockfleckig, teils wasserrandig.
Auf dem Spiegel Wappen-Exlibris eines Vorbesitzers (L.C. Wagner od. Wägner / Presbyter).

Nach dem Vorsatzblatt eingebunden: Kupferstich-Portrait (rundum beschnitten) des Paracelsus im Alter von 47 Jahren
von Augustin Hirschvogel..

In den Schriftreserven oben/unten die Devisen :
„Alterius nonsit qui suus esse potest“ (nach Aesop)
„Omne donum perfectum a deo/ inperfectum a diabolo“

Seltene erste Ausgabe. – VD 16 P 643. – „Das Schriftchen athmet nirgends Paracelsischen Geist; es ist eine ganz im landläufigen Stile gehaltene volksthümliche Darstellung der diatetischen Lehren für Pestzeiten, Aderlassvorschriften, Anweisungen zum Schwitzen, Purgationen und andere innere und aussere Mittel für diese Krankheit mittheilend … Wenn der Herausgeber eine Hohenheim’sche Schrift über die Pest wirklich in den Handen hatte, wie er in der Vorrede sagt, so konnte man am ehesten noch an die populare Sterzinger Pestschrift denken, an welche sich vielleicht ein paar dunkle Anklange finden … Dass der Herausgeber es für eine Empfehlung seines Buchleins halten durfte, wenn er Hohenheim’s Namen an die Spitze desselben setzte, beweist jedenfalls, wie lebendig der Ruhm des Paracelsus damals noch in Salzburg unter dem Volke war.“ (Sudhoff).

Hans Baumann (ca. 1510 in Rothenburg ob der Tauber – um 1570 Würzburg), der erste Schriftsetzer und Buchdrucker, der in Salzburg von 1551 bis ca. 1569 arbeitete.

SW : Theophrastus Bombast(us) von Hohenheim, Schwarzer Tod, Beulenpest, Seuchen, Pestheilung, Pestilenz, Pestis